Kultur · 27 mai 2021 · kultKIT

Intensivierung der deutsch-dänischen Begegnungen

Einige 1.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene werden 2021 an einem Kulturaustausch über den Fehmarnbelt teilnehmen: GymnasiastInnen lernen von deutscher Unternehmenskultur, ein Beach-Soccer-Cup sorgt für frohes Treiben an den Stränden und schon bald steht deutschen und dänischen E-SportlerInnen eine völlig neue Plattform zur Verfügung.

kultKIT hat in diesem Jahr bisher Fördermittel in Höhe von 100.000 Euro für sechs neue deutsch-dänische Projekte genehmigt, an denen 1.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene teilnehmen werden. Fördermittel für weitere Projekte stehen nach wie vor zur Verfügung.
„Insgesamt ist vorgesehen, im Jahr 2021 zusätzliche 150.000 Euro zu bewilligen. Jeder kann nach wie vor einen Bewilligungsantrag stellen. Die beiden wichtigsten Kriterien sind, dass die Fördermittel für deutsch-dänische Begegnungen und Projekte verwendet werden und diese im Jahr 2021 durchgeführt werden“, erläutert Jeppe Pers, Projektleiter von „kultKIT: Dansk-tyske møder I Deutsch-dänische Begegnungen”.

Projektförderung

Die ersten sechs Projekte wurden jeweils mit Fördergeldern zwischen ca. 5.000 und 20.000 Euro bezuschusst. Mit einer Bewilligung von rund 40.000 Euro ist der Beach Soccer Cup 21 das Projekt, das mit Abstand am meisten Mittel erhalten hat.
Etliche Veranstaltungen finden erst im Sommer statt, aber ein Projekt läuft bereits. 100 GymnasiastInnen des Køge Gymnasium, die BWL als eines ihrer Leistungsfächer gewählt haben, absolvieren momentan ein sechswöchiges deutsch-dänisches Projekt in Zusammenarbeit mit dem Technik-Zentrum Lübeck. Nach einigen Begegnungen zwischen Firmen, Wirtschaftsverbänden und den SchülerInnen wurde nun eine Workshop-Zusammenarbeit mit den drei neugegründeten Firmen aus Lübeck, Haferkram, Land&Sea und PLANTObelly, initiiert. Das Ziel ist, dass die Firmen in Dänemark Fuß fassen. Später im Projektverlauf steht die Ausarbeitung und Präsentation einer Marketingstrategie auf dem Programm.

Wirtschaft, Beach Soccer und eSport

Der eigentliche Unterricht ist im Projekt sehr abwechslungsreich gestaltet – und noch wichtiger: das Projekt vermittelt den SchülerInnen, wie wichtig kleine und mittelständische Unternehmen für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit sind. Ein weiterer wesentlicher Bestandteil des Moduls ist, dass die SchülerInnen sich Kompetenzen aneignen, die von der Wirtschaft nachgefragt werden – und die sie hoffentlich dazu ermutigen, bei der späteren Jobsuche beide Seiten der Grenzen in Betracht zu ziehen.
Bei den übrigen Projekten ist die Planung in vollem Gange. Eine der beiden großen Veranstaltungen ist der Beach Soccer Cup 21, ein Strandfußballturnier, das in diesem Jahr auf den Inseln Lolland und Falster sowie an diversen Stränden in Kreis Ostholstein, Kreis Nordfriesland und Kreis Schleswig-Flensburg ausgetragen wird. Bei dem anderen großen Projekt, das bald sein erstes Event bekannt geben wird, geht es um grenzüberschreitenden E-Sport, E-Sportturniere und Gaming. Das Landeszentrum für eSport und Digitalisierung Schleswig-Holstein, LEZ SH, in Kiel steht kurz vor der Eröffnung seines 600 Quadratmeter großen E-Sportzentrums, darunter auch der Präsentation einer neuen digitalen Plattform für Gaming und Gamer.

Auf Entdeckung ohne Elektronik

Anfangs wird sich praktisch alles online abspielen, aber die Veranstalter, die Næstved Bibliotek und das LEZ SH, arbeiten darauf hin, dass sich die deutschen und dänischen Gamer auch persönlich kennenlernen und so vielleicht Interesse zeigen, auch an Präsenzveranstaltungen teilzunehmen. Darüber hinaus werden Vorträge und Coaching angeboten.
Auch kleinere Projekte werden von den kultKIT gefördert, zum Beispiel ein Zeltlager für 45 dänische und deutsche Kinder. Die Kinder erwartet ein zehntägiges Zeltlager im Wald mit einer Vielfalt an Aktivitäten, ganz ohne Handy oder sonstige Elektronik.

10 minütige Fahrt zum Nachbarn

In acht Jahren öffnet der Tunnel unter dem Fehmarnbelt für den Straßen- und Zugverkehr, und die Beltquerung wird dann sieben Minuten mit dem Zug bzw. zehn Minuten mit dem Auto dauern. Zweck von kultKIT ist es, deutsch-dänische Begegnungen zu fördern, bei denen sich Dänen und Deutsche besser kennenlernen. Durch diese Begegnungen sollen sprachliche und kulturelle Barrieren überwunden und die interkulturellen Kompetenzen von Vereinen, Schulen, sowie öffentlichen, halböffentlichen und privaten Initiativen gestärkt werden.
„Das bewerkstelligen wir am besten, indem wir neben der Zusammenarbeit, die es bereits auf politischer und administrativer Ebene gibt, auch Begegnungen von Bürgern ermöglichen. Gemeinsam eignen wir uns ein besseres Verständnis voneinander an. Gemeinsame Bildungsangebote, aber auch Kultur-, Sport- und Freizeitaktivitäten tragen mit dazu bei das Fundament zu schaffen, auf welches eine verstärkte wirtschaftliche Zusammenarbeit baut“, führt Jeppe Pers, Projektleiter für kultKIT, aus, und ist davon überzeugt, dass der Tunnel die gesamte Fehmarnbelt-Region als Kultur- und Wirtschaftsraum attraktiver machen wird.