Kultur · 19 august 2021 · kultKIT

Seniorentänzer:innen aus Falster und Lübeck treffen sich

Tanz verbindet Menschen sprachübergreifend, so die Veranstalter, die für Dienstag, den 24. August, ein Tanztreffen geplant haben.
24 Tänzer:innen aus Lübeck kommen vormittags mit dem Bus nach Rødby. Hier treffen sie sich mit 26 Tänzer:innen aus Væggerløse, Gedser und Nykøbing Falster.
Die beiden Tanzlehrerinnen, Gabriele Gronemeyer von Erlebnis Tanz in Lübeck und Astrid Johansen von Dansk Seniordans auf Falster, hatten sich bereits bei einem internationalen Turnier getroffen, als Astrid Gabriele im Januar 2020 eine E-Mail schickte und fragte, ob sie nicht einen gemeinsamen Tanztag veranstalten sollten.
Gabriele stimmte der Idee sofort zu, aber aufgrund von Corona musste die Veranstaltung mehrmals verschoben werden. Nun ist es soweit. Den beiden Frauen ist die gesamte Planung mit Hilfe von Google Translate per E-Mail gelungen, aber sie fürchten keine sprachlichen Probleme – und wenn sie sich von Angesicht zu Angesicht gegenüber stehen, wird Astrid sich bemühen, ihre Deutschkenntnisse hervorzukramen.
„Es ist einfacher, wenn man sich sehen kann“, sagt sie und fügt hinzu: „Tanz ist sprachübergreifend.“
Die beiden Leiterinnen haben die Tänze geplant, die sowohl die Tänzer aus Lübeck als auch die von Falster kennen.
„Das war interessant“, sagt Gabriele und berichtet, dass sie jedes Jahr Ausflüge für ihre Tänzer veranstaltet, aber diesmal geht es zum ersten Mal ins Ausland.

Spaziergang zum Dodekalitten
Die Tänzer:innen sind von knapp über 60 bis über 90 Jahre alt.
„Wir hoffen sehr, dass einige der Teilnehmer:innen Freundschaftsbande knüpfen und wir einen Gegenbesuch veranstalten können. Die Tanzgruppe in Lübeck gibt es seit 31 Jahren, und einige Mitglieder sind von Anfang an dabei.
Die Tänzer:innen beginnen mit einem gemeinsamen Ausflug zu den Maribo-Seen und zum Dodekalitten. Danach gibt es auf Lalandia ein gemeinsames Mittagessen, bei dem alle gut gemischt werden. Anschließend werden die Tänzer:innen zwei Stunden lang tanzen, bevor sie Kaffee trinken und wieder nach Hause fahren.
„Es ist wichtig, Menschen mit dem gleichen Interesse jenseits der Grenze zu treffen. Das erweitert den Horizont, “ sagt Astrid Johansen und ergänzt: „Meiner Meinung nach erhöht sich die Lebensqualität dadurch enorm.“
Gabrielle Gronemeyer, die sich sehr darauf freut, eine gemeinsame Zeit mit den Tänzern zu verbringen, stimmt ihr zu. „Der Tanz verbindet alle,“ sagt sie.
kultKIT und Interreg/EU unterstützen die Veranstaltung mit 32.000 DKK. Jeder Teilnehmer zahlt 100 DKK für die Verpflegung.
„Es ist wirklich beeindruckend, den Geist der Veranstalterinnen mitzuerleben. Sowohl was den Tanz betrifft als auch das Treffen. Sie lassen die Dinge gelingen – ganz gleich, ob Corona oder die Sprache eine Herausforderung darstellt, “ so Katha Qvist, Kulturberaterin der Kommune Guldborgsund. Sie fügt hinzu: „Beim Seniorentanz kommt noch die fantastische Tatsache hinzu, dass man während eines einzigen Tanzes mit unterschiedlichen Partner:innen tanzt. Dadurch bekommen die Tänzer:innen auf jeden Fall die Gelegenheit, zu interagieren – ungeachtet ihrer Sprachkompetenzen.
Der Tanz und das Treffen an sich sind dringend nötig, “ sagt Katha Qvist und erläutert: „Es macht gar nichts, dass man beim Tanzen plötzlich in Lachen ausbricht, wenn sich die deutsche und dänische Sprache mischen.“
Seniorentanz kennt man aus 16 europäischen Ländern sowie aus Brasilien und Kanada. Sie tanzen sowohl standard-, lateinamerikanische Tänze als auch ein wenig Volkstanz, aber auf Falster wird nicht viel Volkstanz getanzt.